
Treffen mit Ausblick
Wenn auch die Diözesanversammlung des Kolpingwerkes am Rande der Diözese stattfand, war die Veranstaltung in Tittmoning alles andere als eine Randerscheinung. Klare Sicht herrschte nicht nur auf die Berge, sondern auch auf Politik und Gesellschaft – mit dem zuversichtlichen Ausblick auf die Zukunft des Verbandes mit neuen Vorstandsmitgliedern. „Mut tut gut“, sagt Adolf Kolping, und es gibt allen Grund, mutig nach vorne zu schauen. Ein Bericht über die Diözesanversammlung 2024.
Mit einem Aufruf zur Europawahl endete die Diözesanversammlung des Kolpingwerkes im Erzbistum München und Freising, bei der sich 100 stimmberechtigte Delegierte und zahlreiche Gäste in Tittmoning zusammenfanden. Bestimmt wurde die Veranstaltung vom Dank an Diözesanvorsitzenden Karlheinz Brunner, der seit 2017 mit viel Herzblut den Diözesanverband leitete. Viele Vertretungen hat er in seiner Amtszeit wahrgenommen, Prozesse begleitet und den Verband sicher durch die Coronapandemie manövriert. „Ich verlasse die Brücke, werde aber weiterhin im Maschinenraum tätig sein“, kündigte er im Vorfeld an.
Das Amt des Diözesanvorsitzenden übernimmt Emil Schneider aus der Kolpingsfamilie Germering mit seinem Stellvertreter Josef Mederer aus Altomünster, der sich ebenfalls der Versammlung zur Wahl stellte, und mit Margot Sibbers, die weiterhin als Stellvertreterin im Amt bleiben wird.
Nach dem Tod von Josef Steigenberger aus Bad Tölz und dem Ausscheiden von Hans-Georg Anders wurden weitere Positionen im Vorstand frei, in die Barbara Purschke aus Ebersberg und Katharina Maier aus Freising gewählt wurden. Im Amt bestätigt wurde Dr. Susanne Knobloch aus Rosenheim. Mit Barbara Trampler ist der Diözesanvorstand damit voll besetzt und wird in den nächsten Jahren mit den Ortsgruppen „gemeinsam Zukunft gestalten“. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit vor Ort zu profilieren und sein Engagement auf die Werte des Verbandes zu konzentrieren, um seine Strahlkraft und seine Wirkung in den Gemeinden nicht zu verlieren.
Werte wie soziales Engagement, Einsatz für das Gemeinwohl, politische Bildung und ein christliches Menschenbild sind unabänderlich und zeitgemäß und sollen die künftigen Projekte und Veranstaltungen prägen. Hinzu kommen die Bewahrung der Schöpfung durch einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen sowie der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte – gegen die Ausbreitung von Rechtsextremismus.
Rupert Grübl, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, gab in seinem Festvortrag wichtige Impulse, die zu einem lebhaften Diskurs anregten. Toleranz bedeute, die Meinung des anderen nicht übernehmen zu müssen, aber gelten zu lassen, es sei denn, sie widerspreche der freiheitlich-demokratischen Grundhaltung unseres Gemeinwesens. Dabei sei es ein wichtiger Bildungsauftrag, junge Menschen in ihrer Meinungsbildung zu schulen und sie auf die Gefahren der Manipulation durch extreme Haltungen in den sozialen Netzwerken aufmerksam zu machen.
Mit einem Gottesdienst endete die Diözesanversammlung. Konzelebranten waren nebem Ortspräses Gerhard Gumpinger Bezirkspräses Thomas Frauenlob aus Berchtesgaden und Bezirkspräses Jürgen Reisaus aus Fürstenfeldbruck. In Predigtimpulsen deuteten Ute Kusterer aus Poing und Diözesanpräses Christoph Wittmann das Bild des Weinstocks, der feste Wurzeln schlägt, aber auch Pflege braucht, um fruchtbar zu werden. Die Kolpingsfamilien seien zudem Orte des Feierns und der Freude, wofür der Wein ebenfalls ein Zeichen sei.
Diözesanreferentin Marion Martin bedankte sich bei Moderator Kai Platz aus Grafing und zeigt sich zufrieden mit dem Ablauf der Versammlung, die bereits am Vorabend mit einem Kulturprogramm begonnen hatte. Die örtliche Kolpingsfamilie hatte unter der Federführung des Vorsitzenden Norbert Köpferl eine Burgführung organisiert und die Gäste aus dem gesamten Bistumsgebiet mit selbstgebackener Pizza aus ihrem mobilen Pizzaofen versorgt. Bei Sonnenschein und mit Blick auf das herrliche Bergpanorama traten die Delegierten wieder die Heimreise an, gut ausgestattet mit Informationen und Impulsen für die künftige Verbandsarbeit.