Ein neues Jahr beginnt

02.09.2020 | Geistlicher Impuls von Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber

Zu Beginn jeden Monats gibt es von Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber einen geistlichen Impuls.

Zum ersten Mal starte ich nach den Sommerferien nicht mit Elan in ein vor mir liegendes Jahr, bei dem ich so grob weiß, was da kommt, neben allen spontanen Aktionen, die sich jedes Jahr ergeben.

Nein, dieser Schul- Arbeitsjahresanfang ist ganz anders:

Wie lange werden die Coronabeschränkungen in welchem Maße noch nötig sein? Konkret: Wann wird sich meine Kolpingsfamilie wieder treffen können? Wann werden wir wieder Veranstaltungen, Kurse, Jubiläen etc. planen können ohne Vorbehalt? Und so weiter und so weiter…

Die Fragen kennt wohl jeder und jede kann noch eine ganze Reihe aus dem privaten und beruflichen Umfeld anfügen.

Und zum ersten Mal kann ich auf diese Frage keine Antwort geben. Nicht, weil wie sonst in einem solchen Fall es eine Frage der Kapazität des Kalenders ist, sondern weil ich nicht sagen kann, was kommt. Und das hat zum ersten Mal konkrete Auswirkungen auf mein Leben, meine Arbeit, meine Beziehungen und so weiter.

Ich glaube, jetzt verstehe ich erst die Herausforderung, die in dem sonst so leicht dahingesagten Satz liegt: es liegt in Gottes Hand.

Jedenfalls, so muss ich es zugestehen, nicht in meiner.

Und dann bleibt die Aufgabe: ich nehme es aus Gottes Hand, was die Zukunft bringt. Und, so würde Adolph Kolping wohl anfügen, ich tue, was er tun würde: dort wo ich kann die Güte Gottes durch mein Tun sichtbar werden lassen. Und das auf völlig anderen Wegen, wie ich sie ursprünglich erwartet oder geplant hatte.

In diesem Sinne Treu Kolping im kommenden, völlig ungewissen Jahr!

Diözesan- und Landespräses Msgr. Christoph Huber
Foto: Kolping München