Freiwillig in die Fasten-Krise?

29.03.2012 | Kolpingjugend Deutschland

Wer sich heutzutage mit dem Thema Fasten beschäftigt, dem begegnen vielfach Verweise auf eine bestimmte Zeit im Jahr, 40 Tage vor Ostern, in denen dieses Thema traditionell auf der Tagesordnung steht.

Ansonsten gibt es erst einmal keine allgemein gültigen Vorschriften

Wer sich als junger Mensch dazu bekennt, es mit dem Fasten doch in gewisser Weise ernst zu nehmen und während der besagten 40 Tage Verzicht zu üben, der darf sich nicht wundern, wenn er schon mal Freak genannt wird. Eines jedenfalls scheint gewiss: Das Fasten an sich zählt nicht gerade zu den beliebtesten Trendsportarten gerade der jüngeren Generation. Fasten wird assoziiert mit Verlust und Verärgerung bis hin zum physischen, aber zumindest psychischen Schmerz. Anders gefasst: Wer fastet, begibt sich freiwillig in die Krise. Und wer tut dies freiwillig, gerade in dieser Zeit, da die Krise auch ohne die eigene Initiative allgegenwärtig hinter jeder Ecke lauert? Krise scheint allenthalben das bestimmende Thema, mithin die bestimmende Grundströmung seit geraumer Zeit zu sein: Ob Weltwirtwirtschaftskrise, Finanzkrise, Euro-Krise, Koalitionskrise und nicht zuletzt immer wieder auch die Krise in der Kirche.

Aber führt Fasten wirklich in die Krise?

Am Beginn des Evangeliums des ersten Fastensonntags steht ein kleiner, leicht zu übersehender, aber wie mir scheint sehr entscheidender Hinweis. Dort steht geschrieben: „Der Geist führte Jesus hinaus in die Wüste…“

Tim Schlotmann. Der 27-jährige aus dem DV Münster studiert Katholische Theologie. Er ist Mitglied in der AG Jugend und Kirche.