Haben oder Sein

30.08.2011 | Freizeit der Kolpingjugend in Arta Terme

Hast du Ruhe? Nein, aber ich bin entspannt! Hast du Glück? Nein, aber ich bin glücklich! Hast du Geld? Nein aber ich bin reich! Was hast du dann? Nichts, aber ich bin. Das Motto „Haben oder Sein“ beschäftigte vor kurzem fünfzig Jugendliche, die zwei Wochen auf einer Freizeitfahrt in Arta Terme in den italienischen Alpen, Friaul verbracht hatten.

Ihr Heim ist für diese Zeit die Villa Belvedere, ein ehemaliges Hotel, das zur „Europäischen Begegnungsstätte“ umgebaut wurde. Das Haus bietet den jungen Bewohnern nicht nur Unterkunft, sondern auch Raum und Grundlage für ihre Projekte. In der ersten Woche der Freizeit werkelten sie nämlich in verschiedenen Projekten in und um das Gebäude. Die Projekte konnten die Jugendlichen selbst aussuchen. Von der Bemalung der Toilettentüren über die Gestaltung von Türschildern, bis zur Verschönerung und Optimierung der Putzkammer konnten sie ihr künstlerisches und handwerkliches Geschick anwenden und ausleben.

Weder Fernseher noch Computer oder Radio standen zur Verfügung, bis auf das selbstgemachte „Radio Arta“, das jeden Morgen zum Aufstehen ertönte. So konnte sich die Freizeitgemeinschaft auf das hier und jetzt konzentrieren und einfach da sein, ohne viel dazu haben zu müssen. Dadurch wuchsen alle Jugendlichen zusehends zusammen und gestalteten immer eigenständiger gemeinsam die Freizeit. So kam es unter anderem zu einem Diskoabend im festlich hergerichteten Speisesaal, der viel Freude bereitete und richtig gute Stimmung aufkam. Auch ein Tag am Meer wurde geplant, bei dem die Teilnehmer mit einem eigens dafür angeforderten Bus ins nahe gelegene Ligniano fuhren. Trotz einiger Sonnenbrände war der Tag ein voller Erfolg. Zu der Kirche San Pietro, die dank ihrer erhöhten Position auf einem Berg von ganz Arta aus zu sehen ist, wanderten die Teilnehmer in kleineren Gruppen. Um den anstrengenden Aufstieg zu versüßen, organisierten sie einen Postenlauf, den sie während der Wanderung durchliefen. Oben angekommen gab es eine kernige Brotzeit, auf die dann die Besichtigung San Pietros folgte.

Die Kulinarische Versorgung wurde freiwilligen „Küchenfeen“ übernommen, die wie jedes Jahr exzellente Arbeit leisteten. Den Abwasch übernahmen dann die Teilnehmer selbst und so spülte manch einer zu ersten Mal in seinem Leben Geschirr von Hand ab, was allerdings Niemandem Schaden dürfte. Der eigens dafür eingerichtete Ordnungsdienst sorgte für die Sauberkeit des Hauses und so kehrten die Teilnehmer die Gänge und Treppen, schrubbten die Böden und reinigten die WCs. Jeder Tag wurde mit einem Morgenlob begonnen und mit einem Abendlob beendet, die immer mit dem Thema „Haben oder Sein“ zu tun hatten.

Ein Highlight war die Teilnahme an dem Musikfest „musica amica“ der Gemeinde Arta, bei dem eine musikalische Abordnung der Freizeitgemeinschaft teilnahm und u.a. Lieder wie „Angels“ von Robbie Williams oder die Europahymne aufführte. Von der guten Seite konnten sich die Freizeitteilnehmer auch am Sonntag beim gemeinsamen Gottesdienst mit den Italienern präsentieren, bei dem ebenfalls wieder musiziert wurde und sich Pfarrer Walter Waldschütz, der seit 30 Jahren die Freizeit leitet, für die langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit bei der Gemeinde, dem Pfarrer und dem Bürgermeister bedankte Alles in allem dürfte also wohl auch im Jahr 2011 die Sommerfreizeit den Jugendlichen viel Spaß gemacht haben und nicht wenige sehen schon voller Vorfreude dem nächsten Sommer entgegen, wenn es wieder heißt: Auf nach Arta, wo man nicht viel haben muss um erfüllt zu sein. Im Facebook wird schon wieder fleißig dafür geworben.

Sophie Spitznagel, Jasmin Theuerzeit, Paul Irmer