Sommerloch oder Bildungsloch?

16.08.2011 | Kolpingjugend Deutschland

Ein Kommentar von Katharina Norporth. Die 19 jährige Gelsenkirchener Schülerin ist Mitglied im Bundesarbeitskreis der Kolpingjugend Deutschland.

Mehr Geld in politische Bildung investiert, um eine Grundausbildung in demokratischen Strukturen und Werten zu gewährleisten.

Jetzt ist es da, das Sommerloch. Auch wenn das Wetter es nicht vermuten lässt, so hat der Bundestag doch Sommerpause, wenn man davon absieht, dass dennoch keine wirkliche Ruhe einkehrt. So beschäftigt allseits die Schuldenkrise in den USA und Griechenland Politiker und Gesellschaft. Und dennoch wird sonst nichts vom Bundestag entschieden oder diskutiert. Doch wer sitzt eigentlich im Bundestag? Welche Partei steht für welche Themen und Ziele? Und was machen die da eigentlich in Berlin? Viele insbesondere jüngere Menschen im Kindes- und Jugendalter werden sich wohl diese Fragen stellen oder eben auch nicht, da sich viele von ihnen mit der aktuellen Politik weder auseinandersetzen noch sich dafür interessieren. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang der Begriff der Politikverdrossenheit der Deutschen. Doch die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur: Die einen sind diejenigen, die zum Beispiel durch die Nichtbeteiligung bei Wahlen ihren Unmut bezüglich der aktuellen Politik äußern, die an der einen oder anderen Stelle durchaus nicht ganz gesellschaftsorientiert ist oder nicht dem entspricht, was diverse Wahlversprechen zuvor angepriesen haben. Die anderen - wie ich vermute die größere Gruppe - wissen nicht einmal worum es geht und wie das System funktioniert. Liegt nicht genau da der Fehler des Systems? Müsste nicht eigentlich jeder in Deutschland lebende Mensch wissen in welcher Staatsform er lebt und wie das politische System hier funktioniert? Gerade an dieser Stelle sollte mehr Geld in politische Bildung investiert werden, um eine Grundausbildung in demokratischen Strukturen und Werten zu gewährleisten. Ebenso müsste sowohl die Ausrichtung der Parteien noch stärker in das Blickfeld der nachkommenden Generation gerückt, als auch die eigene Beteiligung jener erhöht werden. Der BDKJ hat auf seiner letzten Hauptversammlung im Mai diesen Jahres einen Antrag verabschiedet, der genau dies bezwecken möchte: „Jugend beteiligen!“. Er fordert eine stärkere Einbindung der jungen Menschen in die Gesellschaft insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der die Prognose mit sich bringt, dass in wenigen Jahren die Mehrheit der Wähler im Seniorenalter sein wird. Gerade in dieser Situation steht genau diese Gruppe der

Katharina Norpoth