Krieg, Leid, Tod und Not – das alles an Ostern???

16.04.2022 | Geistlicher Impuls der Kommission Spiritualität

Barbara Mehlich von der Kommission für Spiritualität sendet uns einen geistlichen Impuls zum Osterfest.

Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder,

der Rubel rollt… aber jetzt nicht mehr. Wir erleben: Nichts mehr ist so, wie es war. In der Ukraine wütet der Krieg, Menschen sterben, Menschen fliehen, Menschen suchen bei uns Sicherheit! Nach dem Tanken schauen wir in einen leeren Geldbeutel, Strompreise steigen, das Gas wird knapp, die Inflation steigt, die Coronalage ist ungeklärt, fehlt Mehl fürs Osterlamm …. viele, viele Unsicherheiten bringen unser Leben durcheinander! Angst bedrückt das Leben, Angst macht unsere Seelen krank.

In diesem Durcheinander finde ich eine Lesung (die 5. Lesung) der Osternacht heuer besonders aufregend und tröstend. In Jesaja 55, 1 -11: „Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch!  Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen!“

Wirtschaftliche Verpflichtungen ohne humane Werte sind ein Trugschluss. Das erleben wir hautnah. Ja warum bezahlen wir mit Geld, was uns nicht nährt? Das passiert tagtäglich im Großen wie im Kleinen, wir können uns da alle an die eigene Nase fassen.

Ostern zeigt uns, wer uns nährt. Wenn die Osterkerze am Osterfeuer vor der Kirche angezündet wird, heißt es: Christus gestern – Christus heute – Christus in Ewigkeit. Christus, der den Tod überwunden hat, der überwindet auch heute und morgen den Tod. Aber jetzt sind wir dran: Glauben wir, dass Christus gestern - heute und morgen der Sieger über den Tod, über alles Leid ist? Trauen wir Christus zu, dass er stärker ist als alle Verluste und alle Angst? Erheben wir unseren Kopf und schauen zum Licht der Osterkerze oder blicken wir bedrückt auf den Boden?

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie einen ganz persönlichen Weg finden, wie die österliche Hoffnung in Ihrem Leben wirken und manches zum Guten wenden kann.

Barbara Mehlich, Kommission Spiritualität
Der geistliche Impuls unserer Kommission für Spiritualität (Foto:Stock)