Jugend wählt 2021

03.08.2021 | Kolpingstunde beim Münchner Kirchenradio

Junge Menschen für Wahlen zu begeistern ist nicht einfach. Die Kolpingjugend probiert neue Wege aus, jenseits von Parteien und deren Wahlprogrammen. Die Kolpingstunde berichtet.

Wahlstatistiken berichten es nach jedem Urnengang: Junge Menschen gehen weniger zur Wahl als die älteren. Und die Wahlmüdigkeit der Jungen könnte schon in naher Zukunft ein echtes Problem werden, denn die Gesellschaft wird durch den demografischen Wandel deutlich älter. Es wird also immer mehr ältere Wähler geben und die jüngeren werden weniger. Da wird es erst recht wichtig sein, möglichst viele junge Erwachsene zu bewegen, ihre Stimme abzugeben. Die Kolpingjugend hat sich deshalb zur Bundestagswahl im September etwas Neues einfallen lassen, um jungen Leuten das Wählen schmackhaft zu machen. Im Rahmen des Jahresmottos der Kolpingjugend „Gleiche Stimme?! Mitbestimmung in Religion, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik“ will man die Jungwähler in erster Linie bewegen, einmal darüber nachzudenken, wie man selbst Politik gestalten würde. Dazu laufen seit Ende Juni auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen der Kolpingjugend Umfragen, die sich unabhängig von Bildung und sozialem Status an ein möglichst breites Publikum richten, erklärt Diözesanleiterin Monika Pauli.

„Jugend wählt 2021“ heißt die zentrale Aktion zur Bundestagswahl. Es ist die erste Wahlinitiative der Kolpingjugend in rein digitaler Form, berichtet Diözesanleiterin Antonia Germayer. In den Umfragen werden junge Leute ermuntert, über politische Fragestellungen nachzudenken und ihre eigenen Antworten dazu zu entwickeln. Man wolle so eine Auseinandersetzung mit Politik fördern, die sich nicht automatisch an Parteien und ihren Wahlprogrammen orientiert, so Pauli. Wer selbständig über Politik nachdenkt, werde dann auch im September an der Bundestagswahl teilnehmen, hoffen die Macher der Umfragen im Diözesanen Arbeitskreis. Und auch die Kolpingjugend möchte vom Meinungsbild, das durch die Umfragen entsteht, profitieren. Die Ergebnisse sollen nicht verpuffen, so Pauli. Man werde sich damit aktiv in den Gremien auseinandersetzen, um „unsere Arbeit an die Bedürfnisse der Kolping-Jugendlichen in unserem Diözesanverband anzupassen“.

Paul Hasel, Münchner Kirchenradio
Foto: Paul Hasel / Münchner Kirchenradio