Politik hautnah im Deutschen Bundestag

Die 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Jugendpolitischen Praxiswoche (JPPW) blicken auf eine bewegte und spannende Woche in der Bundeshauptstadt zurück. Nachdem sich die Teilnehmenden vorab kennengerlernt und ihre Erwartungen an die vor ihnen liegende Woche abgesteckt hatten, traten sie am Montagmorgen ihren „Dienst“ in den Büros der 16 Kolping-MdBs an, die sich für dieses Jahr zur Mitwirkung an der JPPW bereit erklärt hatten. Durch die verschiedenen Gespräche mit ihren MdBs, den Mitarbeitenden in den Büros sowie durch die Begleitung in Ausschüsse und Arbeitskreise erhielten die Praktikanten exklusive Einblicke in das Alltagsgeschäft eines Parlamentariers.
Abseits der Mitarbeit in den Bundestagsbüros standen für die Praktikanten zahlreiche Begegnungen an, unter anderem ein Gespräch mit dem Bundesvorsitzenden des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger, MdB, sowie dem kultur- und medienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion Martin Dörmann. Inhaltlich waren die Gespräche mit den Abgeordneten vom Ausgang der Landtagswahlen am 13. März geprägt. Doch auch Persönliches wurde angesprochen, wie zum Beispiel die Beweg-gründe für eine Karriere in der Bundespolitik. Auf diesem Weg lernten die Teilnehmenden die MdBs nicht nur fachlich kennen, sondern auch die Menschen, die hinter dem Amt stecken.
Den Praktikanten bot sich die Gelegenheit, die Abläufe und Entscheidungsprozesse innerhalb des Bundestages kennenzulernen, und sie erfuhren, wie jugendpolitische Interessenvertretung gegenüber den Abgeordneten stattfindet. So berichtete Lisi Maier, Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, während eines gemeinsamen Besuchs in den katholischen Höfen über aktuelle jugendpolitische Entwicklungen und gewährte Einblicke in ihre Arbeit als „Chef-Lobbyistin“ der katholischen Jugend vor Ort in Berlin.
Einen Höhepunkt der Woche bildete der Besuch einer Bundestagsdebatte über die Verlängerung des militärischen Engagements der Bundeswehr am Horn von Afrika. Im Bundesministerium der Finanzen erhielten die Praktikanten zudem Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Gebäudekomplexes an der Wilhelmstraße sowie in aktuelle haushaltspolitische Abläufe. Daran schloss sich ein Besuch der Polit-Talkshow Maybrit Illner an, bei der die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, mit Gesprächspartnern aus Politik und Medien über die aktuelle Flüchtlingspolitik der Bundesregierung sowie die Verhandlungen der Europäischen Union mit der Türkei debattierte.
Den Abschluss der JPPW 2016 bildete ein gemeinsames Arbeitsfrühstück der Kolping-MdBs mit den Praktikanten am Freitagmorgen. Auch hier war es den Teilnehmenden der JPPW ein großes Bedürfnis, mit den Politikerinnen und Politikern nicht nur über die Folgen der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zu diskutieren, sondern auch zu hinterfragen, wo sich das Kolpingwerk angesichts der vielen politischen Herausforderungen sieht und wie es die Politik konkret prägt.
Für die Praktikanten war die Teilnahme an der JPPW eine einmalige Erfahrung, die ihnen vor allem den nicht immer ganz so leichten Arbeitsalltag eines Abgeordneten näher brachte. „Die JPPW ist eine großartige Möglichkeit, einen tiefen, spannenden wie interessanten Einblick in das politische Berlin zu erhalten, der so nicht möglich ist“, bestätigt Thomas Andonie, der sich unter anderem für den BDKJ Regensburg und die Kolpingjugend ehrenamtlich engagiert. Sofia Fischer, ebenfalls ehrenamtlich bei der Kolpingjugend aktiv, ergänzt, dass sie im Laufe der Woche wertvolle Erfahrungen gesammelt hat: „Ich glaube, dass ich jetzt die Politik ein bisschen besser verstehe.“
Die JPPW ist eine jährlich stattfindende jugendpolitische Bildungsveranstaltung der Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland. Mit Spannung und Freude blickt die Kolpingjugend bereits auf die nächste JPPW im Jahr 2017.